Pressemitteilung

Kommt der Gast nicht zur Suppe, kommt die Suppe zum Gast / Aufruf an die Politik

Kooperation vom Acker bis zum Teller: Gaststätte und Landwirte arbeiten länderübergreifend zusammen, um ihre Betriebe zu stabilisieren und die Region mit guten Lebensmitteln zu versorgen / 2.500 Glas Suppe in Produktion und ab Ende der Woche erhältlich / Aufruf an die Politik: „Euer Helmut-Schmidt-Moment!“ / Regionalwert AG Hamburg arbeitet an weiteren Maßnahmen, um Partnerbetriebe zu stabilisieren / Mittel dafür werden unter anderem bis 31. März mit der laufenden Aktienausgabe eingeworben

Hamburg, 18. März 2020. Gaststätten und Landwirte werden in der Corona-Krise kreativ. Sechs Partnerbetriebe der Regionalwert AG Hamburg kooperieren bei der „No-Show-Soup“. Der Hintergrund: Derzeit brechen die Restaurant-Umsätze ein – und auch die der Landwirte, die sie beliefern. Mit der No-Show-Soup wollen die Betriebe das kompensieren, die Erzeugnisse der Betriebe verwerten und helfen, die Bevölkerung der Region zu versorgen. Die Regionalwert AG Hamburg plant parallel weitere Maßnahmen, um ihre Partner zu unterstützen.

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„Kommt der Gast nicht zur Suppe, kommt die Suppe zum Gast“

 

Die „No-Show-Soup“ ist eine Idee der Gaststätte „Zur Erholung“ in Uetersen (Schleswig-Holstein). Die Gastronomie- und Touristikbranche bezeichnet als „No-Show“, wenn Gäste trotz Buchung nicht erscheinen.

Koch und Zur-Erholung-Inhaber Bernd Ratjen: „Unser Restaurant ist leer. Aber die Küche funktioniert natürlich noch, und wir nutzen sie gerne. Gleichzeitig produzieren unsere Lieferanten aus dem Regionalwert-Netzwerk natürlich weiterhin gute Lebensmittel. Was liegt da näher, als daraus leckere Suppen zu kochen und den Leuten nach Hause zu bringen? Unser Motto: Kommt der Gast nicht zur Suppe, kommt die Suppe eben zum Gast.“
 

2.500 Gläser Suppen in länderübergreifender Zusammenarbeit


Gastronom Bernd Ratjen will in einer ersten Charge rund 2.500 Gläser à 720 Milliliter produzieren. Zu Beginn wird es zwei Varianten geben: Eine Rinderkraftbrühe mit Knochen vom Fleisch-Direktvermarkter Elbwild (Leisterförde, Mecklenburg-Vorpommern) und eine Hühnerbouillon mit Geflügel von Odefey & Töchter (Uelzen, Niedersachsen). Wurzelgemüse und Porree kommen von den Gemüsebetrieben Hof Koch (Betzendorf, Niedersachsen) und Groth-Hof (Schülp, Dithmarschen, Schleswig-Holstein).

Die Regionalwert-Partneragentur Mutter (Hamburg) unterstützt die Vermarktung durch die Gestaltung der Etiketten. Sie war auch bei der Ideenfindung dabei. Das Glas Suppe wird elf Euro kosten.

„Wir setzen auf Kooperation, um die Krise abzufedern“


Bei Elbwild und Odefey & Töchter macht die Gastronomie einen Großteil des Umsatzes aus.

Lars Odefey, Inhaber von Odefey & Töchter, sagt: „Restaurants nehmen uns gut zwei Drittel unserer Produkte ab. Wir sind also mittendrin im Schlamassel – und können das als kleiner Betrieb auch kaum durch Kurzarbeit und andere Maßnahmen kompensieren. Denn wir müssen unsere Tiere ja weiter versorgen. Deshalb werden wir jetzt kreativ!“

Arne Bläsing, Inhaber von Elbwild, ergänzt: „Gut, dass es das Regionalwert-Netzwerk gibt. Wir setzen auf Kooperation vom Acker bis zum Teller, um die Corona-Krise abzufedern. Das beweist sich besonders in der Krise. Essen müssen die Leute ja trotzdem – und sie haben ein hohes Interesse daran, sich mit guten Produkten aus ihrer Region zu versorgen.“

Die Gaststätte „Zur Erholung“ nimmt Bestellungen per E-Mail und Telefon entgegen. Elbwild sowie Odefey & Töchter betreiben Online-Shops, in denen Kundinnen und Kunden Fleisch direkt bestellen können – und in Kürze auch die No-Show-Soups. Zu kaufen gibt es die Suppen auch beim Hamburger Regionalwert-Partner Hobenköök und im Rellinger Hofladen. Weitere Vertriebspartner kommen in Kürze dazu.

„Politik: Das ist euer Helmut-Schmidt-Moment!“


Die Regionalwert AG Hamburg unterstützt die No-Show-Soup-Aktion mit Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Parallel arbeitet die Bürger-Aktiengesellschaften an weiteren Maßnahmen, um ihre Partnerbetriebe zu stabilisieren.

Regionalwert-Vorstand Ulf Schönheim: „In der Krise sieht man, welchen Wert regionale Ernährungssouveränität hat: Kurze Lieferketten, Versorgungssicherheit und Transparenz, Wertschöpfung in der Region. Und das gute Gefühl, Landwirte und Gastronomen zu unterstützen, die Teil des eigenen Netzwerks sind.“

Schönheim ruft die Politik auf, rasch aktiv zu werden: „Die Krise frisst sich durch die gesamte Ernährungsbranche. Caterer und Restaurants haben keine Umsätze mehr. Die Menschen kaufen weniger frische Produkte. Die Folge: Bei vielen Regionalwert-Partnern gehen die Bestellungen zurück – zum Teil drastisch. Liebe Politikerinnen und Politiker: Kredite werden hier nicht helfen, denn die fehlenden Umsätze werden nicht nachgeholt. Seid kreativ. Tut alles, was möglich ist! Das ist Euer Helmut-Schmidt-Moment. Wenn das Wasser bis zum Hals steht, muss man die Hubschrauber losschicken. Und der Branche sagen wir: Nehmt die Dinge selbst in die Hand, kooperiert, wartet nicht auf andere!“

Die Regionalwert AG Hamburg will im Laufe der Woche ihrerseits ein Maßnahmenpaket verabschieden, um ihre Partnerbetriebe zu unterstützen. Schönheim: „Dazu zählt auch finanzielle Überbrückung, falls Kurzarbeitergeld oder andere Hilfen nicht rasch ausgezahlt werden sollten. Die Bürgerinnen und Bürger können uns dabei helfen – durch ihre Aktienkäufe.“Die vierte Aktienausgabe der Regionalwert AG Hamburg läuft noch bis zum 31. März. Knapp 80 Prozent der Aktien sind bereits verkauft. Mehr als 300 Aktionärinnen und Aktionäre haben sich bislang an der Aktienausgabe beteiligt. Insgesamt kann die Bürger-Aktiengesellschaft mit der laufenden Ausgabe rund eine Million Euro einwerben.

Parallel kann die Bürger-Aktiengesellschaft Spenden über die Regionalwert Stiftung Hamburg annehmen.

 

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Fakten zur No-Show-Soup

  • Herstellung: Zur Erholung (Uetersen, Schleswig-Holstein); www.zur-erholung-uetersen.de
  • Varianten: Rinderkraftbrühe, Hühnerbouillon
  • Anzahl: rund 2.500 Gläser à 720 ml in der ersten Charge
  • Verkaufspreis: 11 Euro pro Glas (1,53 Euro pro 100 ml)
  • Zutaten und Kooperationspartner:
  • Verkauf: direkt über die Gaststätte zur Erholung per E-Mail oder per Telefon sowie bei in den Webshops von Elbwild und Odefey & Töchter

Fakten zur vierten Aktienausgabe

  • Nennbetrag: 500 € pro Aktie
  • Ausgabepreis: 550 € pro Aktie (inklusive Ausgabeaufschlag / Agio von 10% für die Kosten der Aktienausgabe)
  • Emissionsvolumen: bis zu 1.818 Aktien / 999.900 Euro (davon derzeit rund 1.400 Aktien für rund 770.000 Euro verkauft)
  • Laufzeit der Aktienausgabe: längstens bis 31.03.2020 (oder bis alle Aktien verkauft sind)
  • Mindestzeichnung: eine Aktie (um die Kosten gering zu halten, bittet die Regionalwert AG Hamburg darum, mindestens zwei Aktien zu zeichnen); keine Höchstmenge
  • Typ: vinkulierte Namensaktien (nicht börsennotiert, jeder Aktionär ist der Regionalwert AG Hamburg namentlich bekannt, kein geregelter Markt – die Regionalwert AG Hamburg unterstützt gern bei Verkäufen)
  • Eigenemission: kein Depot notwendig
  • weitere Kosten: keine Provisionen oder anderweitige Kosten während der Haltedauer
  • Risiken: Totalverlust bei Insolvenz (keine Nachschusspflicht)
  • Fragen und Antworten zu den Aktien: bitte hier entlang

Pressematerial


Pressekontakt

Ulf Schönheim
Vorstand
Regionalwert AG Hamburg
Tel. 04179 6389042
Mobil 0179 2669897
ulf.schoenheim@regionalwert-hamburg.de


Über dIE REGIONALWERT AG HAMBURG


Die Regionalwert AG Hamburg ist eine Bürger-Aktiengesellschaft für Schleswig-Holstein, das westliche Mecklenburg und die Metropolregion Hamburg. Ihr Ziel: eine enkeltaugliche Land- und Lebensmittelwirtschaft.

Dafür gibt die Regionalwert AG Hamburg regelmäßig nicht börsennotierte Aktien an die Bürgerinnen und Bürger aus. Die Mittel investiert sie als Eigenkapital in Bauernhöfe, Lebensmittelhandwerker, Lebensmittelhändler und Gastronomiebetriebe. Weitere Betriebe schließen sich über einen Lizenzvertrag dem Regionalwert-Netzwerk an. Die Partnerbetriebe der Regionalwert AG Hamburg verpflichten sich auf ökologische und soziale Kriterien – und darauf, eng zusammenarbeiten und sich untereinander möglichst viele Erzeugnisse abzunehmen.

Vorbild ist die Regionalwert AG Freiburg, die seit 2006 aktiv ist. Weitere Regionalwert-AGs gibt es in der Region Isar-Inn, im Rheinland, in Berlin-Brandenburg und in Oberfranken. In weiteren Regionen sind AGs des Regionalwert-Modells in Vorbereitung.

Zahlen, Daten, Fakten

 

Vorstand und Aufsichtsrat


Malte Bombien und Ulf Schönheim sind Vorstände der Regionalwert AG Hamburg. Beide waren bereits Mitglieder der Gründungsgruppe.
  • Malte Bombien, geboren am 15.12.1975, ist Diplom-Agraringenieur, landwirtschaftlicher Sachverständiger und Berater aus Schwedeneck in Schleswig-Holstein. Er verfügt über zahlreiche Kontakte in die regionale Landwirtschaft.
  • Ulf Schönheim, geboren am 01.12.1971, ist Diplom-Soziologe und Kommunikationsfachmann. Bevor er zur Regionalwert AG Hamburg kam, war er zwölf Jahre in der Finanzbranche tätig. Er ist im schleswig-holsteinischen Aukrug aufgewachsen und lebt mit seinen zwei Töchtern in der Winsener Elbmarsch.
Der Aufsichtsrat der Regionalwert AG Hamburg bringt Know-how aus Landwirtschaft, Unternehmensführung, Betriebswirtschaft, Recht, Ernährung und Kommunikation mit. Er besteht aus Diedrich Dirks, Martina Dresel, Martin Hack, Michael Heißenberg (Vorsitzender), Vera Stadie und David Westphal.